Die Ausstellung

Eine bewegte Geschichte

Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Moosburg eines der größten Kriegsgefangenenlager Deutschlands: das Stalag VII A. Zwischen 1939 und 1945 wurden hier über 150.000 Kriegsgefangene registriert. Wesentlicher Zweck der etwa 100 Stalags war es, mit Arbeitskommandos die Arbeitskraft der Gefangenen in Wirtschaftsbetrieben der Regionen einzusetzen, deren Männer Frontdienst leisten mussten. So auch im Stalag VII A, das für den Wehrkreis VII (Südbayern) zuständig war. Nach Kriegsende diente das Lager zunächst als Internierungslager, bevor das Gelände ab 1948 zur neuen Heimat für Flüchtlinge und Heimatvertriebene wurde. Später, ab 1960, fanden hier Gastarbeiter und später dann bedürftige Familien Unterkunft in den ehemaligen Baracken des Lagers.

Das Erbe des Stalag VII A

Die Ausstellung in der Stadthalle Moosburg, Breitenbergstraße 18 nimmt Sie mit auf eine eindrucksvolle Reise von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Besonders spannend ist der Fokus auf die unterschiedlichen Phasen der Nutzung des Geländes: Er beleuchtet nicht nur das Leben hinter dem Stacheldraht des Kriegsgefangenenlagers und Internierungslagers, sondern auch die Entwicklung des Geländes und der Stadt nach der Befreiung. Die Ausstellung spürt dabei den Schicksalen und Perspektiven unterschiedlichster Betroffener nach. Themeninseln lassen die Besucher nach ihren eigenen Empfindungen und Interessen durch die Ausstellung wandern.

Wir möchten einen Raum für Empathie schaffen und das Bewusstsein für die historischen Hintergründe vertiefen. Tauchen Sie ein in diese bewegende Vergangenheit und reflektieren Sie mit uns die Bedeutung von Erinnerungskultur und historischem Erbe:

  • Was war das STALAG VII A?
  • Wie haben es die Gefangenen erlebt?
  • Was hat das Lager für Moosburg bedeutet?
  • Was hat diese Vergangenheit heute mit uns zu tun?
  • Wie gehen wir damit um?
  • Woran wollen und WIE müssen wir erinnern?

Wie erinnern?

Ein neuer Stadtteil entstand auf dem ehemaligen Lagergelände, nach und nach wurden die baufälligen Baracken durch Neubauten ersetzt. Einzig ein Brunnendenkmal erinnert seit 1963 an das Lager. Nur eine Gefangenenbaracke existiert noch in nahezu originaler Substanz. Im Jahr 2006 wurde auch ein Großteil der letzten Baracken der Wachmannschaften abgerissen.

Doch die Erinnerung an diese bewegte Vergangenheit blieb durch Initiativen von Bürgern und Vereinen lebendig. Der Erhalt der verbliebenen Gebäude und die Errichtung eines Dokumentationszentrums in Moosburg ist ein aktuelles Anliegen, das in der Stadt kontrovers diskutiert wird. Wie gehen wir damit um?